Warum global beschaffen?

Mit der Globalisierung der Beschaffungsmärkte und der Verschiebung der Wertschöpfungsgrenzen zwischen den Unternehmen erreicht der Einkaufs eine stetig steigende Bedeutung für den Unternehmenserfolg. Global Sourcing ist zum weit verbreiteten Schlagwort avanciert, um die enormen Wettbewerbsvorteile globaler Beschaffungsmärkte auszuschöpfen.

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist die weltweite Beschaffung bei den leistungsfähigsten Lieferanten ein Eckpfeiler beim Erhalt aus Ausbau ihrer globalen Wettbewerbsfähigkeit geworden. Global Sourcing stellt heute aber keine Wahlmöglichkeit dar, sondern ist eine Überlebensnotwendigkeit.

Der tatsächliche Stellenwert sieht in der Realität allerdings ganz anders aus. Trotz enormer Kosten- und Qualitätsvorteile muss Global Sourcing zum Teil noch einen Platz in der zweiten Reihe einnehmen. Vielen Unternehmen ist die Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit durch den weltweiten Einkauf offenbar immer noch nicht bewusst.

 

Zielsetzungen

Global Sourcing kann alle vier Wettbewerbsfaktoren positiv beeinflussen:

Aus westeuröpischer Sicht wird Global Sourcing häufig allein mit Kosteneinsparungen assoziiert. Im Kern geht es aber darum, weltweit die leistungsfähigsten Lieferanten zu finden - es ist schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr, dass die geignetsten Lieferanten, um die benötigte Qualität zu liefern, um den Bedarf für bestehende und neue Produkte (inkl. Engineering) schnell bereitzustellen oder um flexibel auf qualitative und quantitative Bedarfsänderungen zu reagieren, im eigenen Land sitzen. Kurzum: Wir müssen den besten Lieferanten für unseren Beschaffungsbedarf finden - egal wo er sitzt!

Diese Zielstellung wird häufig durch weitere Vorgaben flankiert oder sogar überlagert:

  • Risikoreduktion und Versorgungssicherung
    Absicherung und Diversifikation durch Erschliessung zusätzlicher Quellen
  • Zugang zu Technologie und Innovation
    Ausnutzen der weltweit vorhandenen Potenziale und der Best Practices in Entwicklung und Wertschöpfung
  • (Vorbereitendes) Absatzmarketing
    Kennenlernen des Landes, des Marktes und der Lieferanten bei späterem (geplanten) Vertrieb und ggf. lokaler Produktion
  • Qualifikation / Aufbau einer lokalen Lieferantenbasis
    Systematische Erkundung zwecks späterer lokaler Produktion
  • Countertrade- und Local Content-Vorschriften
    Zielgerichtetes Reagieren auf Verpflichtungen zum Einkauf im Land bei eigenem Export ins Land oder lokaler Produktion
  • Natural Hedging
    Absicherung gegen Währungsschwankungen durch Austarieren von Einkäufen und Verkäufen in einem Währungsraum